STEPS QUEST
19.04.2024
Die spanische Hauptstadt Madrid ist voll von Typen, die Paco heißen. Man erzählt sich dort Folgendes:
»Ein Vater schrieb in den Kleinanzeigen einer Zeitung: ‘Paco, triff mich am Hotel Montana, Dienstagnachmittag. Alles ist vergeben. Papa.’ Später musste eine ganze Polizeistaffel das Hotel vor über 800 Männern schützen (!), die fast das Haus gestürmt hätten, weil sie sich so sehr nach Vergebung sehnten!«
Wir sehen in dieser Story von Hemingway (Die Hauptstadt der Welt, 1936) einen tiefen Sinn. Die »Pacos« sehnten sich nach einem Treffen mit ihrem Vater, weil Vergebung der Start von neuer Beziehung ist. Als Menschen haben wir ein riesen Verlangen nach einer Vaterbeziehung. Wir sehnen uns nach Bedeutung, Sicherheit, Wertschätzung und Annahme.
Aber wann und wo finden wir zum Beispiel absolute Annahme in unserem Umfeld? In unserer Gesellschaft werden wir oft nur angenommen, wenn wir schön, erfolgreich und angepasst sind. Sind wir das nicht, bleiben wir Versager.
... all das versuchen wir zu bekommen, indem wir uns präsentieren. Wir sehnen uns danach, bewundert zu werden. Vielleicht für unseren Körper oder Lifestyle. Für unsere Ideale. Für unsere Intelligenz oder unser Talent. Vielleicht für unsere Leistung oder unseren Verzicht.
Wir suchen nach Sicherheit, indem wir so viel Geld wie möglich haben möchten, gefühlt hundert Versicherungen abschließen, unsere Gesundheit regelmäßig checken oder eine Familie gründen.
Wir suchen nach Annahme, indem wir Freundschaften schließen oder uns in Beziehungen hingeben.
Aber was, wenn das alles zerbröselt? Wenn Freundschaften zerbrechen, wenn unser cooler Lifestyle abrupt endet, wenn wir sportlich ausgebremst werden oder die Familie zerbricht?
Für echte Bewunderung, Sicherheit und Annahme muss es etwas geben, das außerhalb unserer Lebenswelt steht. Etwas, das früher schon für Millionen Menschen gegolten hat, heute gilt und ewig gelten wird.
Mal angenommen, dieses »Etwas« wäre ein »Jemand«?
Dieser »Jemand« wäre Gott und er würde wirklich existieren. Was wäre er dann für eine Person? Was denkst du?
Eine steile Frage. Jeder Mensch würde diese Frage anders beantworten. Menschen zu fragen kann irgendwie keine echte Lösung sein.
Aber wenn es diesen Gott wirklich gibt, wenn er uns gemacht hat und sich für uns interessiert: Sollten wir dann nicht erwarten können, dass er uns zeigt, wie er ist, damit wir uns nicht selbst was ausdenken müssen?
Wir glauben, dass Gott genau das durch Jesus getan (Philipper 2,6-8) und in der Bibel für uns festgehalten hat. Jesus wurde Mensch und lebte hier auf der Erde (Johannes 1,14). Krass ist, dass Jesus für viele Menschen ein Vorbild ist, obwohl sie nicht an ihn glauben! Er wird zwar oft parodiert, dennoch bleiben sein Leben und seine Taten für sehr viele bewundernswert. Jesus vereint zum Beispiel Liebe, Gerechtigkeit, Annahme, Barmherzigkeit, Güte und Hingabe in seiner Person.
Er zeigt, dass jeder Mensch Vergebung, Frieden und einen Neuanfang erleben kann.
Die Story handelt von einem jungen Mann, der seinen Vater verlässt und nie mehr zurückkommen will. Er lässt sich sein Erbe auszahlen und zeigt damit deutlich, dass er mit seinem Vater nichts mehr zu tun haben möchte (Lukas 15,11-32).
Weit weg zu zuhause versucht er Annahme durch einen reichen Lifestyle zu bekommen und wirft sein Geld zum Fenster raus. Irgendwann verliert er dann aber seine Sicherheit – das Geld. Um überleben zu können, nimmt er eine Arbeit als Schweinehirte an. Damals voll der Abstieg. Ihm wird klar, dass er sein Leben auf etwas Falsches gesetzt hat. Deshalb beschließt er, zum Vater zurückzugehen, um Vergebung seiner Schuld zu bitten und ihm als niedrigster Arbeiter zu dienen.
Doch der Vater handelt total anders als erwartet: Er wartet auf seinen Sohn, läuft ihm sehnsuchtsvoll entgegen und nimmt ihn bedingungslos an. Er gibt ihm tolle Geschenke und veranstaltet für ihn eine riesen Party. Welcome Home. Klingt irgendwie nach einem Märchen mit Happy-End.
Was wäre aber, wenn es tatsächlich mehr als das wäre?
Was wäre …
… wenn Jesus mit dieser Geschichte den Lebensweg jedes einzelnen Menschen auf der Welt beschreibt? Wir wollen irgendwie alle nichts mit Gott zu tun haben – aber wir brauchen ihn. Weil wir nur bei Gott das bekommen, was wir uns immer woanders holen möchten: Vergebung, ewige Annahme, Liebe Bedeutung, Wertschätzung und Sicherheit.
Stell dir vor, Gott möchte auch für dich Vater sein – dich willkommen heißen, dich in die Arme nehmen, dir vergeben. Gott lädt dich ein: Du kannst zu ihm »nach Hause« kommen! Hey, jeder hat die Chance dazu. Hier kommen mal 2 Geschichten von Personen, die Vergebung und auch Lebensveränderung durch eine Rückkehr zu Gott erlebt haben.
1. Andys Story
Bei unserem letzten Treffen schleuderte mein Vater mir die Worte an den Kopf: »Aus dir wird nie etwas werden und du wirst immer ein asozialer Hauptschüler bleiben.« Dieser Satz nahm mir die letzte kindliche Unbeschwertheit. Mit 14 Jahren begann ich zu saufen und zu kiffen – massiv! Ich wollte meine Vergangenheit vergessen, mich vor meiner Zukunft verstecken und meine Gegenwart verdrängen.
An einem absoluten Horrortag versuchte ich, abends abzuschalten. Ich griff wie immer zu »Bong und Bier«, doch an diesem Abend klappte es nicht. Im Gegenteil: Es wurde schlimmer und ich steigerte mich tief in meine Sorgen und meine Verzweiflung. Gegen Mitternacht wachte ich schweißgebadet und mit Krämpfen am gesamten Körper auf. Ich weinte wie noch nie in meinem Leben. In meiner endlosen Verzweiflung fiel mir die Bibel meiner Mama ein, die sie mir einmal geschenkt hat. Ich kramte sie hervor und las kreuz und quer. Ein Satz schlug in meinem Herzen ein: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich!« (Johannes 14,6)
Genau in diesem Moment ging mir ein Licht auf: Gott ist mein wahrer Vater. Wenn ich den Worten von Jesus Glauben schenke, zeigt er mir den Weg nach Hause. Ich niete in dieser Nacht zum ersten Mal nieder und bat Jesus, der Herr meines Lebens zu sein.
2. Lenas Story
Wie viele andere Menschen auch, durfte ich einige Dinge im Leben haben, die eigentlich normal sind: Familie, Freunde, ein Zuhause. Auch Gottesdienste und Tischgebete gehörten standardmäßig zu meinem Leben. Doch plötzlich zerbrach diese Idylle: Mein Vater verließ uns und wir waren auf einmal auf uns allein gestellt. Die entstandene Sehnsucht versuchte ich mit einem guten Lifestyle zu füllen: Beziehung, Musik, Partys, Freunde.
Ich glaubte immer noch an Gott und hatte den Eindruck, dass mein Leben wirklich gut läuft. Doch irgendwann bekam ich diese beiden Welten meines Lebens nicht mehr übereinander und fühlte mich dadurch sehr zerrissen. Zum Gottesdienst und direkt danach eine wilde Party – irgendwie ging das für mich nicht mehr. Gott begegnete mir schleichend und ich habe ihn zunächst kaum registriert. Aber später konnte ich entdecken, dass Gott da war und irgendwie seine Hand im Spiel hatte – weil er eine Sehnsucht nach mir hat.
Auf dem »Rückweg« zu Gott fiel mir auf, dass er mit den falschen Dingen in meinem Leben nicht klarkommt. Also beschloss ich, mein Leben neu an Gottes Vorstellungen auszurichten und Jesus mein Leben wirklich ganz zu schenken.
Es lief nicht alles glatt danach: Ich verlor meinen Vater durch Selbstmord. Das war extrem hart für uns. Doch auch in dieser Zeit erlebten wir Gott: Er führte uns als Rest der Familie näher zusammen und tröstete uns. Es ist krass, dass Gott in diesem Fall nicht nur ein Lückenfüller, sondern der beste Vater geworden ist, den man sich überhaupt vorstellen kann. An Gott fasziniert mich, dass er uns nicht mit Regeln und Zwang einengt, sondern mir Sicherheit gibt und nur das Beste für mich will. Er ist mein Vater im Himmel!
Andy und Lena haben diesen Weg zurück in eine vertrauensvolle Vater-Beziehung erlebt. Aber wie können wir als Menschen »zurück nach Hause« kommen? Vielleicht muss ich ganz fleißig Gottes Regeln und Gebote einhalten? Oder ich kann das, was schlecht und sündig in mir ist, irgendwie ausgleichen? Das würde heiße: Nur wer ein »guter Mensch« ist, der schafft es zurück? In der Geschichte vom Sohn, der nach Hause zurückkommt, sehen wir aber ganz klar, dass das bei Gott nicht so funktioniert. Dadurch bekommen wir keine Beziehung zu Gott.
Sondern: Gott macht den Heimweg möglich!
Wir können durch den Glauben an Jesus zu Gott kommen. Ganz ohne Leistung. An Jesus zu glauben bedeutet nicht nur seine Person zu akzeptieren, sondern auch an das zu glauben, was er getan hat.
Er starb am Kreuz, wurde wieder lebendig – eine historisch sehr gut nachvollziehbare Begebenheit – und hat dadurch unsere Beziehung zu Gott wiederhergestellt. Diese Beziehung zwischen Gott und dir hält nicht nur für das Leben jetzt, sondern gilt für immer und ewig. Hier erlebst du vollständige Annahme, Sicherheit und Bedeutung – ein echtes Zuhause.
Wie geht es dir mit dem, was du bis jetzt gelesen hast? Kannst du dich mit der Sehnsucht identifizieren, angenommen und geliebt zu sein? Kannst du was mit dem Gedanken anfangen, dass diese Sehnsucht wirklich erst bei Gott gestillt wird? Zu ihm nach Hause zu kommen bedeutet gerettet und frei zu sein. Eine Beziehung zum Vater zu haben. Ohne Hindernisse.
Besonders schön ist: Das Ankommen ist nur der erste Schritt in ein Leben, das von enger Gemeinschaft mit Gott geprägt ist. Denn diese Nähe verändert uns.
Wir müssen uns dann nicht mehr immer nur um uns selbst drehen, weil wir einen neuen Sinn haben, für den wir leben. Wir können Menschen liebevoll begegnen, weil wir voll von Gottes Liebe sind. Wir können uns Verletzungen stellen und anderen vergeben, weil wir selbst so tiefe Vergebung erfahren haben. Wir können für Fehler geradestehen, weil Scheitern nicht mehr unsere Identität bestimmt.
Und in allen Alltagsfragen und Veränderungen, aber auch in allen Tiefpunkten und Schicksalsschlägen haben wir die krasse Hoffnung: Eines Tages, wenn unser Leben hier vorbei ist, wenn die Ewigkeit »so richtig« losgeht – dann sind wir wirklich am Ziel unserer Sehnsucht angekommen. Dann sind für zuhause. Für immer. Welcome Home.
Dieser Text ist die Grundlage von unserem Welcome-Home-Flyer. Du kannst ihn dir hier kostenlos bestellen und an andere weitergeben!
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STEPS Quest ist Teil vom STEPS-Projekt. Bei STEPS gehen wir gemeinsam mit Jugendlichen, die Gott schon kennengelernt haben, nächste Schritte im Glauben.