Sara Kreuter
06.04.2023
Es war einmal ... ein jüdischer Junge.
Als er etwa 30 Jahre alt war, scharte er einige Freunde um sich. Er verwirrte die Politiker seiner Zeit. Er brachte die religiöse Elite zum Verzweifeln.
Er wurde als Hochverräter hingerichtet.
Drei Tage später wurde er aus den Toten auferweckt. Seine Anhänger versprechen seitdem: Jedem, der an Jesus glaubt, werden die Sünden vergeben – und wie Jesus werden sie nach dem Tod wiederauferstehen.
Das ist, kurz gesagt, die Ostergeschichte.
Verrückt, oder?
Oder?
Tatsächlich glauben Menschen seit Jahrhunderten an genau dieses Märchen. Einige haben sich dafür umbringen lassen. Wenn Leute bereit sind, für ein Märchen zu sterben, dann ist es diese Geschichte wohl wert, sie mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Das wollen wir tun, wollen mal ganz unvoreingenommen fragen: Was steckt dahinter?
Eine im Jahr 2015 in Großbritannien durchgeführte Umfrage ergab, dass 40% der Erwachsenen der Meinung waren, dass Jesus sicher oder relativ sicher keine reale, historische Person ist.
Das erstaunt. Denn die Belege für die Existenz von Jesus sind unbestreitbar – so eindeutig, dass selbst der Skeptiker Bart Ehrman zugibt:
»Was auch immer Sie sonst über Jesus denken – er hat auf jeden Fall existiert.«
Es gibt zahlreiche Quellen, die von einem Juden aus Nazareth namens Jesus berichten.
Außerbiblische Belege
In mehreren historischen Dokumenten werden einige Fakten über Jesus bestätigt. Von ihnen wissen wir, dass Jesus ein jüdischer Rabbi aus dem 1. Jahrhundert war, der für Christus (den jüdischen Retter-König) gehalten wurde. Dieser Jesus wurde unter dem römischen Statthalter Pilatus gekreuzigt und dann von seinen Nachfolgern wie ein Gott verehrt.
Augenzeugenberichte
Jesus hatte 12 offizielle Jünger, deren Aufgabe es war, ihrem Rabbi nachzufolgen und seine Worte auswendig zu lernen. Einige von ihnen haben ihre Beobachtungen selbst aufgeschrieben, andere standen als Augenzeugen zur Verfügung. Das Ergebnis sind vier Biographien über das Leben von Jesus, die für so glaubwürdig gehalten wurden, dass sie es in unsere Bibel geschafft haben. Diese Berichte wurden noch zu Lebzeiten der Männer und Frauen geschrieben, die Jesus überallhin begleitet haben. Sie bieten uns einen komprimierten Einblick in das Leben eines Mannes, der Hunderte von Kranken heilte und Hunderte Predigten in Dutzenden Städten und Dörfern hielt. Nach jedem vernünftigen historischen Maßstab sind diese Berichte sehr gute Quellen – viel besser sogar als viele Dokumente über andere Personen der Antike, die wir als zuverlässig anerkennen (z.B. Ceasers Bericht über den Gallischen Krieg).
Jesus gab es also wirklich. Und auch dass er gestorben ist, bestreitet kein ernstzunehmender Wissenschaftler.
Aber:
Jesus stirbt.
Okay, na und?
Er wird als Verbrecher hingerichtet. Hat er wohl verdient.
Oder er war wirklich unschuldig, wie er und seine Anhänger behaupten. Dann ist sein Tod tragisch – aber es passiert immer mal wieder, dass Menschen unschuldig verurteilt werden. So ist das Leben.
Anders als in diesen Fällen ist der Tod von Jesus allerdings keine tragische Folge seiner Mission – es ist das das Ziel seiner Mission überhaupt. Der letzte Bond-Film (Achtung: Spoiler!) hat kein Happy End. James Bond stirbt. Er opfert sich, um seine Frau und sein Kind zu retten. Es gibt keinen anderen Ausweg.
Bei Jesus war das anders. Sein Tod war von Anfang an das Ziel. Jesus spricht davon, dass er sterben wird, um »sein Leben zu geben als Lösegeld für viele« (Mk 10,43-35). Lösegeld wofür? Nun, aus Gottes Perspektive sind wir alle moralische Totalversager. Das beweist ein Blick auf die Grausamkeit in der Welt: Krieg in der Ukraine, Missbrauch, Welthungerkrise, Ungerechtigkeit. Und wer jetzt sagt: Aber daran bin ja nicht ich schuld!?, darf mal folgendes Gedankenexperiment machen: Was würdest du tun, wenn einen Tag lang alle deine Gedanken in einer Sprachblase über deinem Kopf hängen würden? Du würdest dich in dein Zimmer verkriechen und erst wieder rauskommen, wenn die Sprechblase verschwunden ist. Nicht, weil ALLE deine Gedanken schlecht sind. Aber weil genug dabei sind, die eben nicht gut sind.
Wir brauchen keinen Selbstverbesserungsplan. Wir brauchen einen Retter.
Und genau dafür kommt Jesus. Anders als oft unterstellt, ist Gott das Leid in der Welt nicht egal. Gott macht klar: Böses ist böse. Leid ist falsch. Und Menschen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Jesus trägt die Schuld derer, die ihr Vertrauen auf ihn setzen. Und er überträgt ihnen seine Güte. Er, der Richter, macht sich zum Opfer – aus Liebe: Damit uns vergeben werden kann und wir bei Gott sein können.
Dass Jesus wirklich tot war und wieder lebendig wurde... – das ist die wohl wildeste Behauptung überhaupt. Mit ihr steht und fällt die ganze Jesus-Sache. Der christliche Glaube ohne Auferstehung wäre wie der Disney-Film Frozen ohne Elsa. Wie ein James Bond Film ohne James Bond.
Ist Jesus also wirklich auferstanden? Vier historische Beweisstücke deuten darauf hin, dass die Antwort auf diese Frage – so verrückt sie auch klingen mag – tatsächlich »Ja« lautet.
a) Die Botschaft von Jesus hat sich krass verbreitet
Als Jesus am Freitag stirbt, ist das Jesus-Movement vorbei. Seine Nachfolger sind am Boden. Sie haben ihre ganze Hoffnung in eine Person gesetzt – in die falsche. Sie verstecken sich, leugnen sogar, etwas mit Jesus zu tun zu haben.
Heute bezeichnen sich fast ein Drittel aller Menschen auf diesem Planeten als Nachfolger von Jesus. Der christliche Glaube ist die verbreitetste Weltanschauung mit der diversesten Anhängerschaft.
Irgendwas muss also passiert sein, das die ersten Jünger aus ihrem Versteck gelockt hat. Irgendwas muss ihnen wieder Mut gegeben haben. Die wahrscheinlichste Antwort ist: Jesus ist auferstanden. Er ist ihnen wirklich begegnet. Er hat damit endgültig bewiesen, dass er Gott ist. Das hat den Jüngern so viel Auftrieb gegeben, dass sie losgezogen sind, und allen davon erzählt haben – das Christentum breitet sich aus.
b) Niemand würde für eine Lüge sterben
Diese Botschaft ist im ersten Jahrhundert allerdings erstmal gar nicht so gut angekommen. ALLE Jünger (außer Judas, der Jesus verraten hat), wurden dafür umgebracht. Sie starben für die Behauptung, dass Jesus lebt, dass er auferstanden ist. Warum sollten sie an einer Lüge festhalten, die ihnen das Leben kostet – außer, diese Lüge ist gar keine Lüge, sondern Realität!?
Na gut. Es gibt immer noch die Option, dass die ersten Jünger getäuscht wurden. Dass Jesus ihnen wirklich begegnete – aber dass er vorher nie gestorben ist.
Was, wenn die Römer seine Hinrichtung vermasselt haben?
c) Die Römer waren Profikiller
Jesus war der wahrscheinlich berühmteste Häftling seiner Zeit. ALLE haben von seiner Verhaftung gehört. Er war stattbekannt. Die Attraktion.
Und dieser Jesus wird von den Römern am Kreuz hingerichtet. Öffentlich. Ein Haufen Leute schauen zu. Sie sehen, wie Jesus am Kreuz stirbt. Wie die Römer ihn, um sicherzugehen, dass er wirklich tot ist, nochmal erstechen. Die Römer waren Profi-Killer. Wenn sie eins konnten, dann Leute hinrichten (okay, und baden 😅) . Es ist bestenfalls unglaubwürdig, dass die Römer die Hinrichtung von Jesus vermasselt haben.
d) Die ersten Zeuginnen sind Frauen
Und es gibt noch ein krasses Indiz: Es sind Frauen, die das leere Grab entdecken. Sie sind die ersten, denen Jesus begegnet. Für uns klingt das nicht weiter bemerkenswert – für die Menschen damals schon. Frauen hatten damals kein Stimmrecht vor Gericht. Ihre Zeugenaussagen galten nichts. Wenn man versuchen würde, Menschen aus dem 1. Jahrhundert davon zu überzeugen, dass etwas wirklich Unglaubliches passiert ist, dann würde man seine Geschichte niemals auf den Zeugenaussagen von Frauen aufbauen.
Jesus soll auferstanden sein!? Das klingt unglaublich unglaubwürdig. Aber schaut man sich die Beweislast an, ist es tatsächlich glaubwürdiger als jede Alternative.
Ob religiös oder nicht – wir alle werden konditioniert, an Happy Ends zu glauben. Durch Hollywood. Durch Filme, Serien. Es gehört zum Erwachsenwerden dazu, zu verstehen, dass das Leben kein Happy End ist. Dass Leben auch Schmerz bedeutet. Dass der Tod eine unumkehrbare Realität ist.
Harry Potter ist als Waise aufgewachsen. Der Tod und die damit verbundene Einsamkeit kennt er nur zu gut. Als er das erste Mal das Grab seiner Eltern besucht, bemerkt er die Grabinschrift: »Der letzte Feind, der besiegt wird, ist der Tod.«
Was die meisten nicht wissen: Das ist ein direktes Zitat aus der Bibel (1. Kor. 15,26). Die Osterbotschaft lautet: Der Tod ist endlich besiegt. Durch seinen Tod und seine Auferstehung kann Jesus uns ewiges Leben über das Grab hinaus schenken. Dieses Leben wird reicher und erfrischend schöner sein als alles, was wir bisher auf der Erde erlebt haben. Unsere schwache Vorstellungskraft reicht dafür nicht aus (1. Kor. 2,9). Es wird keinen Tod mehr geben. Kein Leid. Keine Tränen. Und vor allem: Wir werden bei Jesus ein, der Person, die uns so geliebt hat, dass sie ihr Leben für uns gegeben hat. Wenn Jesus all das ist, was er zu sein behauptet – die Quelle aller Liebe und das Leben selbst –, dann bedeutet Jesus nicht zu haben etwas viel Schlimmeres als der Tod. Aber wenn wir Jesus haben, wenn wir ihm vertrauen, dann bedeutet, zu ihm zu gehören, bei dem zu sein, der uns gemacht, gewollt und geliebt hat. Für immer. Das ist das Happy End, nach dem wir uns heimlich sehnen.
Dieser Artikel ist eine Zusammenfassung von Rebecca McLaughlings Buch »Ostern unglaublich?«. Dort entfaltet sie noch weitere Argumente. Das Buch kannst du dir hier kaufen – wir empfehlen es dir sehr ✌️.
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